Wie sag ich´s meinem hund - oder er mir


Als nun Akira bei uns einzog, war es wohl mehr als logisch für mich, aus diesem kleinen Fellknäuel einen brauchbaren Jagdhund zu machen. Im Vorfeld hatte ich mir schon einige Bücher zugelegt und mich über die Ausbildung des Welpen bzw. Junghundes schlau gemacht. Vieles stand da geschrieben, einiges einleuchtend, einiges logisch aber doch auch das eine oder andere sehr kryptisch. Darüberhinaus musste ich leider feststellen, dass Akira die Bücher bei ihrem Züchter wohl nicht zu lesen bekommen hat. Die Auskünfte mir bekannter Jagdhundeführer, die regional und überregional als angesehene Hundeführer bekannt waren, kamen mir manchmal vor, wie die Weissagungen des Orakels von Delphi - eines erkannte ich, Interpretation ist alles. Naja, auch Krösus hatte da so seine Probleme mit dem Verstehen.

Ich fing also an, nach eigenem Gefühl, kombiniert mit dem Gelesenen und dem mir Geratenen, dem Hund das Wesentliche für ein gemeinsames Zusammenleben und für die Jagd beizubringen. Im nachhinein betrachtet hat Akira mir wohl auch einiges beigebracht.

Im Großen und Ganzen gesehen hat Akira mir aber das Leben als Erstlingsführerin mehr als leicht gemacht. Ich musste mehr als nur einmal lernen, darauf zu achten, wie weit ihre Entwicklung ist. Mein Übereifer hat uns dann doch hin und wieder zurückgeworfen, jetzt weiß ich, dass "Weniger" oft "Mehr" ist. Ich habe es mir zwar vorgenommen, das bei meiner zweiten Hündin zu beherzigen, aber da war er wieder,  der "übertriebene Ehrgeiz".

Das ist aber eine andere Geschichte.