Prüfungschampion Vs praktiker


In den ersten Jahren meines jagdlichen Tuns traf ich immer wieder Hundeführer, die auf meine Frage ob der Hund eine Prüfung hat, mir folgende Antworten gaben:

>> Ich brauche keinen Prüfungsweltmeister, sondern einen Praktiker <<

>> Prüfungen sind nur was für Halbschuhhundeführer <<

>> An einem Tag kann man einen Hund ja gar nicht beurteilen, also lasse ich ihn dort nicht schlecht machen <<

>> Mein Hund hat soviel natürliche Arbeit, der arbeitet keine künstlichen Sachen mehr <<

>> Mir reicht, was er kann, wozu also Prüfungen <<

Das sind nur einige Beispiele, ich habe mir auch sicher nicht alle gemerkt. Ich nahm diese Aussagen damals zur Kenntnis, weil ich es damals auch nicht besser wusste.

Heute weiß ich es besser, Prüfung und Praxis sind wie siamesische Zwillinge. Hunde zeigen eigentlich bei der Prüfung ja nur das, was sie in der Praxis zu leisten im Stande sind. Trainieren muss ich so oder so mit meinen Hunden, sowohl für die Praxis als auch für die Prüfung. Das talentierteste Kind wird nie ordentlich Geige spielen können, wenn es nicht ausreichend Möglichkeit zum Üben hat.

Es ist schon klar, dass eine natürliche Fährte nicht mit einer künstlichen Fährte zu vergleichen ist, drauf bleiben muss der Hund aber bei der einen genau so konsequent wie auf der anderen.

Prüfungen haben noch einen großen Vorteil, ich muss mit dem Hund trainieren, um bei einer Prüfung zu bestehen, durch diese Prüfungsvorbereitung arbeite ich somit auch für die Praxis.

Führer und Hund lernen sich immer besser kennen und werden zu einer homogenen Einheit. Ein Gespann, wo sich der eine auf den anderen verlassen kann.